Bio Saatgut und Setzlinge Seeland
Bio Saatgut und Setzlinge Seeland
Bio Saatgut und Setzlinge Seeland

23.01.2023

Interview mit Martin Koller, Geschäftsleiter der InnoPlattform Bio

Welche Bedeutung hat der Bio-Gemüsebau im Seeland?

Das Seeland ist der Gemüsegarten der Schweiz. Besonders im Freiburger Teil des Gebietes ist fast eine von drei Hektaren biobewirtschaftet. Mittlerweile steigt auch der Anteil im Berner Teil. 

Was zeichnet den Bio-Gemüseanbau im Seeland besonders aus?  

Typisch im Seeland ist, dass das ganze Sortiment hier angebaut wird. Von Feldgemüse wie die Rüebli, zur ganzen Salatpalette und den Tomaten im geschützten Anbau. Daneben gibt es auch Spezialitäten, die sehr seelandtypisch sind, wie zum Beispiel die feinen Schwarzwurzeln, eine Gemüseart, die im Seeländer Boden besonders gut wächst. 

Welches sind die wichtigsten Herausforderungen für die Bio-Gemüseproduzent:innen? 

Die grossen Witterungsunterschiede machen uns grosse Sorgen, ein «normales» Jahr scheint es nicht mehr zu geben. Entweder «Landunter» wie im 2021, als einzelne Äcker einen Monat lang im Wasser standen oder Hitze und Trockenheit wie im 2022. Gerade wenn die Sonne richtiggehend auf den Acker knallt, ist es enorm schwierig die Saat zum Auflaufen zu bringen. Wir haben im Seeland gute Bedingungen für Gemüse und auch eine gute Infrastruktur. Dadurch haben wir aber auch einen hohen Druck an Schädlingen und Krankheiten. 

Wo setzt die InnoPlattform Bio an bei ihrer Unterstützung für die Produzent:innen? 

Viele unserer Produzenten haben jahrzehntelange Erfahrungen im Biogemüsebau oder bewirtschaften den Betrieb schon über Generationen biologisch. Durch den engen Kontakt kennen wir die Bedürfnisse und können die fehlenden Information liefern oder vermitteln. Wichtig ist auch der «Blick von aussen» und der «Blick nach aussen». Deshalb machen wir regelmässig Feldtouren mit Fachexperten und veranstalten Reisen. 

Eine wichtige Aufgabe der Innoplattform ist die Vernetzung der Praxis mit der Forschung und umgekehrt. Ein Vorteil für uns ist dabei, dass wir beide Seiten gut kennen. 

Welche Arbeiten stehen derzeit beim Anbau an? 

Jetzt stehen die «Gemüsler» in den Startlöchern. Letzte Planungen müssen noch gemacht werden, denn bald schon kommen die ersten Setzlinge, die dann möglichst zügig bei guten Bedingungen gepflanzt und mit Vlies vor der Witterung geschützt werden. Auch die Saat der frühen Rüebli und der Zwiebeln steht an, sobald die Bedingungen passen. Das Bedarf immer eine optimale Koordination, damit der Boden nicht zu früh, aber noch bei optimalen Bedingungen bearbeitet werden kann. 

Das Jahr hat mit ausserordentlich warmen Temperaturen begonnen. Was bedeutet dies aktuell für den Anbau? Hat dies einen Einfluss? 

Ganz direkt bringt es die Kulturen im Gewächshaus und unter den Folientunnel durcheinander. Die warmen Temperaturen bringen die Ernteplanung durcheinander. Aber nicht nur die Temperaturen sind hoch, sondern auch die Feuchtigkeit. Es ist daher herausfordernd, die Kulturen gesund zu behalten. Im Freiland fehlt der längere Frost, der einen gute Bodenstruktur fördert und Schädlinge wie Schnecken und Mäuse reduziert. Gerade heute Morgen sah ich eine Schnecke über den Weg kriechen! 

Interview durchgeführt am 12. Januar 2023 

Zur Person

Martin Koller absolvierte eine Ausbildung in der Gemüseforschung und ein Gartenbaustudium in Wädenswil. Dazu sammelte er praktische Erfahrungen bei Gemüseproduzenten im Seeland.  

Während 25 Jahren war er als Versuchsansteller und Berater im Gemüse- und Gartenbau am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) tätig. 

Ab 2019 war er Berater bei der Terraviva und hat Anfang 2022 die Geschäftsleitung der InnoPlattform Bio übernommen. 

Martin Koller - InnoPlattform für nachhaltige Landwirtschaft

Martin Koller

Geschäftsleiter der InnoPlattform Bio

Kompetenz im Biogemüsebau

Die InnoPlattform Bio

Die im Jahr 2021 gegründete InnoPlattform Bio GmbH ist die Kompetenzplattform im Bio-Anbau von Gemüse und Kartoffeln. Die Plattform in Produzentenhand arbeitet eng mit der Terraviva ag sowie Seeland Bio zusammen. Sie unterstützt die Bio Gemüse-Produzenten im Anbau und agiert als Schnittstelle zwischen Produzenten, Forschung und Beratung. 

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