12.04.2024

Feinste Bio Spargeln und Kräuter aus dem Seeland – Hanspeter Etter

Hanspeter Etter, Bio Gemüsebau Fräschels

Hier haben fast alle Bio-Spargeln aus dem Seeland ihre Wurzeln. Der Bio-Betrieb von Hanspeter Etter liegt direkt unterhalb des Papiliorama an der Schürmatte von Fräschels/FR. Als Vater Hans Etter im Jahr 1966 hier baute, stand der damalige Mischbetrieb allein auf weiter Flur. Und Weite kann hier wortwörtlich verstanden werden, denn das Gelände ist eben und frei, ideal also für den effizienten Anbau von Freilandkulturen. 1992 übernahm Hanspeter Etter den Betrieb seiner Eltern. Heute betreibt er auf 16 Hektaren seinen seit 2012 bio-zertifizierten Betrieb für Kräuter- und Gemüseanbau. Seit 2017 arbeitet er in einer ÖLN-Gemeinschaft mit der Firma Etter Gemüse und Jungpflanzen in Ried zusammen. Unterstützt wird er von seiner Partnerin Esther Solothurnmann und sechs bis acht polnischen Landarbeitern und Erntehelfer:innen, von denen einige alljährlich wiederkehren.

Feinste Bio-Kräuter: Koriander und Dill

In fünf Tunnels pflanzt Hanspeter Etter ab April bis ca. Mitte September Kräuter an, und zwar im grossen Stil: Koriander (Kalypso) und Dill (Thalia). Damit diese feinen Kräutlein stets erntefrisch zu den Feinschmeckerinnen und Gourmets gelangen, lässt er wöchentlich 14’000 Pflänzchen neu setzen und ernten, vier Mal pro Saison und Tunnel geht das so reihum. Den Vertrieb seiner Bio-Kräuter vertraut er der spezialisierten Firma Egli’s frische Küchen-Kräuter AG aus Riedbach/BE an, diese liefert schweizweit an die Gastronomie und an Grossverteiler. Ab Oktober bis ins Frühjahr gehören die Tunnels allein dem Bio-Nüsslisalat, dem «Nüssler», wie Hanspeter Etter den beliebten Salat nennt.

Einer der grössten Bio Spargel-Produzenten des Seelands

Im Freiland rund um den Familienbetrieb gehören die grossen Bühnen dem Bio-Spargel, der Königin der Gemüse. Bis zu 13 Tonnen produziert Etter in Spitzenjahren von Mitte/Ende April bis zum 21. Juni, je zu gleichen Teilen weisse und grüne Spargeln. Diese entstammen übrigens derselben Pflanze, sie werden nur unterschiedlich kultiviert. Die weissen gedeihen in einem schützenden, von Folien überdachten Erddamm und werden zur Erntezeit gestochen, die grünen Stangen wachsen ans Licht hinaus, bevor sie abgeschnitten werden. Die Spargelfelder können bei Bedarf jährlich neugestaltet werden, also ein Jahr mit hohen Dämmen für weisse Spargeln, im Folgejahr mit flacheren Anhäufungen für grüne Spargeln. Hanspeter Etter kennt so oder so keine Absatzprobleme, die Delikatesse ist äusserst beliebt.

Nach zehn Jahren ist die Pflanze ermüdet, das Feld wird geräumt für eine andere Kultur, beispielsweise Weizen oder Gemüse. Denn Etter baut auch Karotten, Kartoffeln, grüne Krautstiele, rote Randen, Stangen- und Knollen-Sellerie, Zuchetti sowie Endivien- und Zuckerhutsalat an, natürlich alles in Bio-Qualität.

Derweil werden anderswo frische Spargeln gesetzt. Für Neupflanzungen setzt Hanspeter Etter auf Bio-Spargelsetzlinge aus dem Presstopf (also wie Salat). Üblicherweise wählt er die in der Region bewährten Sorten «Grolim» und «Ramires». Gesetzt wird in Reihen mit zwei Meter Abstand, alle 25 cm ein Pflänzchen, deren Rhizome sich aber im Erdreich rasch miteinander verbinden. Ein frisch gepflanztes Feld muss sauber gehalten, sprich gejätet werden. Die Pflanzen sind noch zu schwach, um sich effizient gegen wüchsiges Unkraut behaupten zu können. Doch schon ab dem zweiten oder dritten Jahr kann Etter das Feld mit dem Traktor bearbeiten.

Im März setzt er die speziell fürs «Dammen» konzipierte Maschine ein, welche er sich übrigens mit dem befreundeten Bio-Gemüsebauer Kuno Werro aus Düdingen teilt (ebenfalls Mitglied bei PASSION SEELAND bio:logique). Die dunkel leuchtende Erde wird über den noch im Boden steckenden Spargelpflanzen angehäufelt, eher flach für die grünen Spargeln, deutlich höher für die dereinst weissen Spargeln. Letztere erhalten mit Hilfe eines Folien-Legegeräts zusätzlich noch eine Schutz-Abdeckung, damit auch gar kein Licht auf sie einwirken kann. Dann setzt das Wachstum ein, und je nach Witterung gucken ab zirka Mitte April die ersten grünen und schnittreifen Köpfe aus dem Feld. Dank der schwarzen Folie, welche die Dämme erwärmt, können auch schon weisse Spargeln gestochen werden.

Wie funktioniert die Spargel-Ernte?

Geerntet werden alle Spargeln von Hand. Die grünen werden von den Erntehelfer:innen sorgfältig abgeschnitten und in Kisten gelegt. Bei den weissen hilft die Spargel-Spinne mit, eine Maschine, welche die Schutzfolie für die Spargelstechenden kurz anhebt und sie nachher wieder über den Damm legt. Aus ursprünglich einer gesetzten Pflanze können pro Saison 10 bis 15 Spargeln gewonnen werden, sie ist also sehr ergiebig! Die delikaten Bio-Spargeln werden lose oder in Bünden à 400 oder 500 Gramm verkauft, die dünnste Qualität als Spargelspitzen à 125 Gramm. Ab 2025 wird alles über Terraviva vermarktet.

Erst nach der Ernte darf sich die Pflanze so richtig himmelwärts recken und frei wachsen, sie wird gut mannshoch. Hanspeter Etter lässt sie bis zum spätmöglichsten Zeitpunkt stehen, meist bis November, damit sie alle Kraft ins Rhizom zurücktransportieren und dort Energie einlagern kann fürs nächste Jahr. Dann ist Winterschlaf angesagt auf dem Spargelfeld. Hanspeter Etter bedauert, dass der Winter (2023/24) nie so richtig eisig war, das würde helfen, die Erde schön mürbe und krümelig zu machen.

Warum ist Hanspeter Etter bei PASSION SEELAND bio:logique dabei?

Hanspeter Etter erklärt: «Die Mitgliedschaft bei PASSION SEELAND bio:logique verbindet uns mit Gleichgesinnten, man kann sich austauschen und voneinander lernen. Meine Landwirtschaft biologisch zu betreiben gefällt mir einfach besser, und auch bei den Gemüse-Veranstaltungen von Murten Tourismus bin ich sehr gerne mit dabei.»

Gutes Stichwort! Am Sonntag, 2. Juni 2024 findet der 2. Bio-Gmüestag statt, und da macht Hanspeter Etter aktiv mit, die Türen seines Betriebs sind geöffnet, er präsentiert seine Bio-Spargeln. Man wird Spargelgerichte geniessen können, gekocht vom Küchenteam der Stiftung Brüttelenbad. Ferner wird jede Stunde eine Führung angeboten, während der den grossen und kleinen Gästen alles Wissenswerte rund um die Bio-Spargelproduktion aufgezeigt wird. Da kann man für einmal sogar selbst weisse Spargeln stechen.

Was bringt die Zukunft?

In naher Zukunft geht Hanspeter Etter in Pension, die Familie hat sich für eine externe Nachfolge entschieden und wird den Bio-Betrieb verkaufen. Mit Fabienne und Joshua Schelb konnten geeignete Käufer gefunden werden. 2025 wird ein Übergangsjahr werden, danach dürfte der Name wohl ändern. Am Bio-Gmüestag vom 2. Juni 2024 werden die Nachfolger auch anwesend sein.

Im Gespräch mit Hanspeter Etter

Hanspeter Etter lebt mit seiner Partnerin Esther Solothurnmann auf dem Biohof in Fräschels.

Hanspeter Etter

Betriebsleiter

14.03.2025

Neuer Hofladen „Frisch vom Hof“

11.03.2025

Bio-Betriebsbesichtigungen

11.03.2025

Bio-Gemüsetag So, 25.05.2025 – Herzlich willkommen im Seeland!

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