Etienne Javet, Winzer und Inhaber Javet & Javet
Der Demeter-Weinbetrieb Javet & Javet mit Sitz in Lugnorre umfasst 4 Hektar Weinreben, verteilt auf 8 Parzellen am Vully. Durchschnittlich werden jährlich 25’000 bis 30’000 Flaschen Wein produziert.
Etienne Javet vertritt die sechste Generation Javet, die in den Reben des Vully arbeitet. Allerdings haben die vorherigen Generationen ihre Trauben an private Winzer verkauft, etwa an Simonet, Derron und andere mehr. Es gibt keine Genossenschaft im Vully. Neben den Weinreben kultivierten die Vorgänger stets auch Gemüse. Vater Gérard hat sich früher beispielsweise auf Rhabarber spezialisiert.
Als Etienne Javet im 2004 sein Winzerdiplom erlangte, beschlossen Vater und Sohn, selbst in die Weinproduktion einzusteigen. Umso mehr, als dass es ab 2001 mit der Öffnung der Schweizer Grenzen für Weine aus dem Ausland für kleine Traubenproduzenten kompliziert geworden war. Etiennes erster eigener Jahrgang war 2004, er kelterte drei unterschiedliche Weine, je einen Chasselas, einen Pinot Noir und einen Blanc de Noir. Gleichzeitig absolvierte er die Fachhochschule und schloss 2009 mit dem Diplom als Ingenieur-Oenologe ab. Seither keltert er sämtliche Trauben des Betriebs selbst.
Vater Gérard ist seit gut fünf Jahren zwar offiziell pensioniert, legt aber nach wie vor im Rebberg tüchtig Hand an. Antoine, der Bruder von Etienne, ist als selbständiger Grafiker ebenfalls in Lugnorre tätig. Von ihm stammt das gesamte Erscheinungsbild von Javet & Javet, also vom Logo, über die Etiketten bis zur Website. Véronique, die Ehefrau von Etienne, ist ebenfalls teilzeitlich im Betrieb tätig. Sie kocht für die Teams während der Traubenlese sowie für Gäste von Degustationsanlässen oder an den Tagen der ‘Offenen Weinkeller’. Mit dem Vollzeit-Angestellten Bastien arbeitet ein gelernter Winzer ganzjährig mit im Betrieb. Während der arbeitsintensivsten Zeiten im Rebberg, etwa für die Laubarbeiten und natürlich für die Traubenlese, kommen bis zu 12 Personen dazu, meist aus dem Umfeld der Familie und aus dem Dorf.
Seit 2010 arbeitet Javet & Javet nach biodynamischen Grundsätzen und erlangte im 2016 das Demeter-Zertifikat. Der Betrieb ist Mitglied der ersten Stunde bei «Passion Seeland bio:logique». Etienne Javet ist immer offen für Neues, vor allem in Sachen Bio, sei es in der Region oder auch ganz allgemein in der Schweiz. Wo Dynamik ist, will Etienne dabei sein und aktiv mithelfen, Bio-Produkte besser sichtbar zu machen.
Zur Unterstützung und Stärkung der Reben verwendet Etienne verschiedene Teesorten, insbesondere Schachtelhalm (Prêle), Brennnessel (Ortie), Schafgarbe (Achilée Millefeuille), Löwenzahn (Dents-de-lion) und Faulbaum (Bourdaine). Letzteres ist eines der besten Mittel gegen den Falschen Mehltau. Darüber hinaus werden fermentierte Extrakte ausgebracht, was insbesondere gut gegen Insekten wirke. Während konventionell produzierende Winzer auch im Vully öfters mit Insekten zu kämpfen haben, ist das beim biologischen und bei Demeter-Rebbau deutlich weniger ein Thema. Die Beerenhäute sind so dicht, was die Trauben sehr resistent macht und Insekten abhält.
Das grösste Problem ist und bleibt der falsche Mehltau. Das Rebjahr 2024 zeigte sich von seinen schwierigsten Seiten. Der grösste Übeltäter war der Falsche Mehltau, die stete Feuchtigkeit im Mai und Juni war einfach zu viel. Darüber hinaus spielten Frost und zu guter Letzt am 1. August starker Hagel den Reben übel mit. Javet&Javet verzeichnete grosse Verluste, unter dem Strich zwei Drittel einer durchschnittlichen Ernte. Um die Reben vor dem falschen Mehltau zu schützen, werden immer noch die erlaubten Spritzungen mit Kupfer gemacht. Nur zu gerne würde Javet auch darauf verzichten, jedoch: «Würde man nichts spritzen, wäre im ersten Jahr kein Ertrag zu erwarten, im zweiten Jahr wäre die Pflanze kaputt. Im Gegensatz zu Getreide ist die Rebe nicht dazu fähig, sich mit der Zeit das eigene Überleben zu sichern.
Das Rebjahr 2024 zeigte sich von seinen schwierigsten Seiten. Der grösste Übeltäter war der Falsche Mehltau, die stete Feuchtigkeit im Mai und Juni war einfach zu viel. Darüber hinaus spielten Frost und zu guter Letzt am 1. August starker Hagel den Reben übel mit. Javet&Javet verzeichnete grosse Verluste, unter dem Strich zwei Drittel einer durchschnittlichen Ernte.
«Zum Glück hatten wir 2022 und 2023 sehr schöne Jahrgänge. Unsere Spitzenprodukte wie etwa Lagen-Rotweine lagern also noch in den Fässern. Von der Ernte 2024 werde ich nur Basisweine produzieren. Für die Spitzenweine kann ich glücklicherweise auf die 2023er-Produktion zurückgreifen. Sofern das Weinjahr 2025 wieder ein gutes wird, muss ich also nicht von Katastrophe sprechen.»
Die Weine! Sie tragen wohlklingende Namen wie etwa «Aime Terre», «Or du temps» oder «Le son des pierres», welche das Team in einer geselligen Runde ausgeheckt hat. Auf der Website www.javet-javet.ch ist ein Katalog zu finden, in dem alle Weine der bisherigen 20 Jahrgänge beschrieben sind. Autor ist der bekannte Weinkenner und -autor Yves Beck. Dieser hat ein Faible für Weinproduzent:innen, die besonders eng mit ihrem Terroir verbunden sind. Etienne Javet hat ihm diesen Auftrag aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums erteilt, und Beck hat sämtliche 150 Weine degustiert. Schon die Lektüre ist ein Genuss und hat den Spass der Lesenden und der Weinfreund:innen als Ziel.
Kundinnen und Kunden schätzen die Gelegenheit zum Degustieren, welche sich bei Javet & Javet ab Ende April bis vor Weihnachten jeden Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr bietet. Auch bei den ‘Offenen Weinkellern’ des Vully ist man alljährlich dabei, also am Pfingstwochenende und anfangs Dezember. Rund 45 % der Weine werden in der Gastronomie ausgeschenkt. Im Handel sind die Javet & Javet-Tropfen etwa im Bio Hofladen La Ferme 1794 ausgangs Murten erhältlich sowie bei einigen weiteren, meist kleineren Bio- und Weinfachgeschäften.
Er führt das Familienweingut Javet & Javet, das seit sechs Generationen im Besitz der Familie ist. Das Weingut produziert biodynamische, natürliche Weine, zertifiziert nach BioSuisse und Demeter.
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