31.07.2024

Auf dem Markt mit biogemüse Maurer

Samstag ist Grosseinsatz-Tag: biogemüse Maurer ist mit knackiger Frischkost gleichzeitig auf sechs Märkten präsent: auf den zwei Stadtberner Quartiermärkten Lorraine und Breitenrain, in Liebefeld (Köniz), Münsingen, Lyss und Solothurn. Wir waren mit dabei auf dem Solothurner Märet.

Lucy Maurer auf dem Solothurner Märet

Die Märkte sind Lucy Maurer’s Domaine, sie steht im Auge des Sturms, plant und koordiniert unter der Woche die Vorbereitungen mit Ernten, Laden und Transportieren sowie die Einsätze der Mitarbeitenden an den verschiedenen Standorten.

60 meist teilzeitlich Mitarbeitende, die aus den unterschiedlichsten Alltagen kommen: Jugendliche, Studierende, Mütter und Väter, Pensionierte… Die Jugendlichen liegen Lucy besonders am Herzen: «Nach oder nebst der Schule und Studium können sie bei uns in die Arbeitswelt eintauchen, lernen durchzubeissen, am Stand auch mal Hektik oder Kälte auszuhalten, Verantwortung zu übernehmen, sich in einem neuen Umfeld selbst besser kennenzulernen. «Ich freue mich, dass ich mit diesem Engagement etwas an die nächste Generation weiter- oder zurückgeben kann.»

Ein Augenschein auf dem Samstagmarkt in Solothurn

Tomatenvielfalt am Marktstand von biogemüse Maurer

Zehn Container-Wagen voll, das sind ungefähr 200 Kistchen mit saisonalem Gemüse und Obst, werden an einem einzigen Juli-Samstag zwischen 6.00 und 12.00 Uhr auf dem Markt in Solothurn verkauft. Bunt ist das Angebot, das von Salaten, zehn Sorten Tomaten, fünf Sorten Auberginen, Peperoni, darunter auch Horn-Peperoni, Gurken, Zucchetti über diverse Bohnen, Zwiebeln und Kartoffeln und vielem mehr reicht. Knackig frische Früchte und saftige Beeren leuchten und locken, es ist Hochsaison im Schlaraffenland! Eine beliebte Spezialität sind die saisonal verschiedenen Kirschen von 2’500 Bäumen in der hofeigenen, gedeckten Anlage, welche unter der Obhut des eigentlich pensionierten Schwiegervaters Aschi (Ernst Maurer) gedeihen. Das Dach schütze die Kirschen während der heiklen Phase der Blüte und später vor Zerplatzen bei starken Niederschlägen. Auch im Gemüsesortiment unternimmt biomaurer immer wieder mal neue Versuche oder folgt Trends: So wurde vor gut zehn Jahren die damals noch recht wenig verbreitete Gemüsespezialität Barba di Frate (Mönchsbart) eingeführt, ein Nischenprodukt, das im Frühjahr sehr gut nachgefragt werde. Seit 2022 baut biogemüse Maurer die kleinen grünen Pimientos del Padrón an, welche an genussreiche Tapas-Momente in Spanien erinnern und natürlich auch hierzulande wunderbar schmecken. Bei biogemüse Maurer ist man offen für Neues, interessiert an Spezialitäten, die Abwechslung bringen, aber: «Auch Nischenprodukte müssen marktfähig sein», sagt Lucy.

Food Waste lässt sich klug verhindern

"2. Klass-Gemüse" auf dem Markt von biogemüse Maurer

Beim Blick über die Köstlichkeiten fallen zwei Kisten mit der Aufschrift «2. Klasse» auf, darin buntes Sommergemüse in unüblichen Formen, zu klein geratene Peperoni, zu gross gewachsene Gurken. Diese Waren genügen den gängigen Massen oder optischen Anforderungen nicht, sind jedoch von einwandfreier Bio-Qualität und können zu köstlichen Speisen verarbeitet werden. Sie werden wesentlich günstiger angeboten, die übergrossen Gurken etwa zu 2 Franken pro Stück… Das hilft manchem Haushalt mit schmalem Budget und reduziert Food Waste, was ein gutes Gefühl gibt.

Aus Stammkundschaft wird Freundschaft

Die Märkte sind aber auch eine Herzensangelegenheit für Lucy:

«Am Stand können wir jeweils viele Stammkundinnen und -kunden begrüssen, ihre Treue nehmen wir als Qualitätsbeweis und ihre Zufriedenheit ist wie Lohn für uns. Aus manchen dieser Begegnungen sind gar Freundschaften entstanden.»

Wie zur Bestätigung nicken Andrea und Reto Stalder aus Kirchberg im Kanton Bern, die seit vielen Jahren jeden Samstag für die Folgewoche am Solothurner Markt einkaufen. Natürlich immer am Stand von biogemüse Maurer, denn «Lucy ist unser Gemüsedealer», schmunzelt Andrea. Das Paar ist berufstätig, aber in der glücklichen Situation, jeden Mittag nach Hause zurückkehren zu können und ihr Essen frisch zu kochen. Und obwohl sie Markt-Routiniers sind, geschieht es auch ihnen, dass sie angesichts der verlockenden Gemüse am Samstagmarkt zu viel des Guten einkaufen. «Dann gibt es am Freitag ein kreatives Überraschungsgericht, das ist immer spannend und fein.». Auf die Frage nach ihrem Lieblingsgemüse nennt Andrea nach längerem Überlegen die Pimientos del Padrón, jede Art Bohnen und die köstlichen Ochsenherztomaten von Seniorchef Aschi. Und schon ist man mittendrin im Austausch von Rezepten und Zubereitungsideen. Auch Lucy mischt sich ins Gespräch ein und schwärmt von gerösteten Auberginen…

Ein Vollzeit-Koch ist angestellt

Im Alltag leistet sich die Familie Maurer einen Koch. Daniel Michel ist seit 2017 im Betrieb mit dabei und hat die Aufgabe, mittags für die Grossfamilie zu kochen. Mit den vier Kindern Lena (Jahrgang 2004), Laurin (2007), Lorenz (2009) und Samuel (2011), den Schwiegereltern und anderen Anwesenden – wer gerade da ist und hungrig ist – sitzen da immer zwischen 10 und 15 Personen am Tisch. Dem Koch ist aber noch eine weitere, sehr wichtige Aufgabe anvertraut: Er verarbeitet die saisonal anfallenden Überschüsse sowie die sogenannten 2.-Klasse-Produkte, kocht Tomatenpurées, Apfelmus, Konfitüren und Gelées ein, dörrt, gefriert usw. Damit verhindert die Familie Maurer die Verschwendung hochwertiger, optisch weniger schöner und somit weniger gut verkaufbarer Gemüse und Früchte. Immer wieder köstlich ist auch der Duft der ofenfrischen Hausbrote und Dinkelbrote.

Hofladen und Online-Shop

Hofladen von biogemüse Maurer

Wer keinen Markt besuchen kann oder will, findet das Gewünschte im Hofladen von biogemüse Maurer in Diessbach bei Büren (Dienstag bis Samstag geöffnet). Nebst der Bio-Frischkost vom Feld gibt’s hier auch Milchprodukte aus der Region sowie ein kleines, aber feines Sortiment an Reformprodukten, natürlich alles in Bio-Qualität. Und wer überhaupt nicht aus dem Haus mag, kann seit 2021 auch im Online-Shop bestellen. Ob eine Tasche mit saisonalen Gemüsen und Salaten, ein Paket Saisonfrüchte oder einzeln ausgewählte Bio-Köstlichkeiten: Das Gewünschte kommt mit der Post oder dem Velokurier am Folgetag an. Um die Verpackung minimal zu halten, legt biomaurer dabei grossen Wert auf nachfüllbare Taschen und Gläser… da tragen auch die Postboten ihren Teil dazu bei.

Hofladen und Online-Shop sind schön und gut. Lucys Passion aber ist und bleibt der Markt. Demnächst sind es 25 Jahre seit ihrem Debut im 2000. Schon in der Woche nach dem Kennenlernen ihres heutigen Manns David sei sie mit ihm z’Märit gefahren, erzählt sie rückblickend. Heute führt das Ehepaar den 1975 von Marianne und Ernst Maurer gegründeten Familienbetrieb gemeinsam. Während David sich vor allem um die Felder und Maschinen kümmert, pflegt Lucy mit Leidenschaft das Marktwesen. Mehr muss sie dazu gar nicht erklären, das sieht und spürt man.

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